An der 35. Jubiläumsausgabe des Powerman Zofingen wurden gleich mehrere Nachhaltigkeitsprojekte in die Tat umgesetzt. Erfolgreich wurde das Recycling der Getränkebidons angegangen. Auch bei den Bechern und der Wasserversorgung konnten umweltfreundliche Lösungen gefunden und Abfall eingespart werden.
Rund 2000 Getränkebidons fallen am zweitägigen Powerman Zofingen als Abfall an. Bis zur letztjährigen Austragung wurden die Bidons mit dem normalen Müll entsorgt und anschliessend verbrannt. Bei den Langdistanz-Duathlon-Weltmeisterschaften besteht nicht die Möglichkeit, die Getränkebidons zu waschen und wiederzuverwenden. “Ich bin sehr froh, dass die Helferinnen und Helfer an den Verpflegungsposten mitdenken und mich auf die Abfallproblematik mit den Bidons aufmerksam gemacht haben”, erklärt Cornelia Zinniker, welche für die Wettkampfverpflegung am Powerman Zofingen zuständig ist. Nach einer längeren Suche konnten die Powerman-Organisatoren dieses Jahr eine Recycling-Lösung für die Bidons mit der Firma Kunststoffsammelsack Schweiz GmbH finden. Das Unternehmen aus Altdorf lieferte vor dem Powerman Kunststoffsammelsäcke. Die von den Athletinnen und Athleten verwendeten und weggeworfenen Getränkebidons wurden während der Rennen eingesammelt und in die Sammelsäcke gefüllt. Damit konnte der Recycling-Kreislauf starten.
Hunderte Bidons in den Sammelsäcken am Powerman Zofingen 2024
Wiederverwendung als Kunststoffgranulat
Die vollen Säcke wurden dann von der REWAG aus Oftringen abgeholt und an ihre Partnerfirma, die Kunststoffsammelsack Schweiz GmbH, zur stofflichen Verwertung übergeben. Die gebrauchten Bidons werden in der Folge weiterverarbeitet. Aus dem Kunststoff entstehen hochwertige ReGranulate, welche sich für diverse Anwendungen im Haushalt, Garten sowie in der Bau- und Industriebranche eignen. Zum Beispiel können aus den Granulaten Kunststoffplatten oder Haushaltsgegenstände hergestellt werden. Die Getränkebidons vom Powerman Zofingen leben deshalb zum Beispiel als Wäschekorb weiter.
Pappbecher und weniger PET-Abfall
Auch in anderen Bereichen hat der Powerman Zofingen die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit verstärkt. An den Aussenposten auf der Laufstrecke wurden die Getränke ausschliesslich in Pappbechern ausgeschenkt und nicht mehr in Kunststoffbechern. Ausserdem konnte zum Anmischen der isotonischen Getränke Wasser ab Hahnen oder Hydrant verwendet werden. Dies ist nicht selbstverständlich, da der Weltverband World Triathlon aus gesundheitlichen Gründen möchte, dass für das Anmischen Mineralwasser aus Flaschen verwendet wird. Weil in der Schweiz aber Hahnenwasser einwandfreie Trinkwasserqualität hat und entsprechende Bestätigungen aus den Gemeinden Reitnau und Zofingen vorlagen, konnte man am Powerman Wasser direkt vom Hahnen gebrauchen. Auf diese Art und Weise wurde viel PET-Abfall gespart. Am Verpflegungsposten Reitnau auf der Radstrecke wurden heuer über 300 Liter isotonisches Getränk ausgeschenkt. Dafür hätte man 200 PET-Wasserflaschen benötigt.
Pappbecher an einem Verpflegungsstand am Powerman Zofingen 2024
Text: Christof Gerber
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